Ich beginne jedes Projekt mit einer Internetrecherche. Ein britischer Spieler, Bradford Hines, veröffentlichte hier einen groben Schnitt durch die „typische“ Wallhecke, wie sie in der Normandie Mitte des letzten Jahrhunderts vorkam.
Hallo liebe Tabletop-Freunde.
Zu einem schönen Tabetop-Tisch gehört für mich auch immer das passende Gelände. Natürlich kann man hier faul sein und fertig gestaltetes Gelände kaufen, jedoch schätze ich das Basteln von Gelände sehr. Zusätzlich ist es bei den für einen klassischen zwei Quadratmeter großen Spieltisch nötigen Mengen von Gelände auch eine Kostenfrage. Das Optimum zwischen Zeit- und Geld-Einsatz muss natürlich jeder selbst bestimmen.
Ich beginne jedes Projekt mit einer Internetrecherche. Ein britischer Spieler, Bradford Hines, veröffentlichte hier einen groben Schnitt durch die „typische“ Wallhecke, wie sie in der Normandie Mitte des letzten Jahrhunderts vorkam.
Diese Wallhecken oder Boccage entstanden übrigens aus zwei guten Gründen. Der Ackerboden war anfänglich mit größeren Steinen durchsetzt und damit man mit dem Pflug an den Steinen nicht immer hängen blieb und dieses teure Ackergerät dabei wohlmöglich zerbrach, wurden die Steine an den Rand des Feldes getragen. Dieses war einmalig natürlich eine große Arbeit. Je tiefer der Pflug dann im Laufe der Zeit durch die weiche Erde grub, um so mehr wurden wieder neue Steine nach oben gefördert, die abgesammelt werden mussten. So entstanden hohe Wälle. Diese hatten dann aber auch durchaus positive Eigenschaften. Als erstes konnte der Seewind den losen und fruchtbaren Ackerboden nun nicht mehr wegwehen. Als zweites war die Feldgrenze nun schwerer zu überwinden, so dass auch das angebaute Korn oder Gemüse nicht mehr von Wildtieren oder den ausgebrochenen Tieren vom Nachbarbauern gefressen werden konnten. Über die Jahrhunderte verfestigten sich diese Wälle immer mehr und wurden von Bäumen, Hecken und anderen Pflanzen überwuchert.
Foto aus Wikipedia, public domain
Materialliste:
Werkzeugliste:
Die Basis wird von einer Holzleiste mit verschiedenen Grundformen gebildet. Die Holzleisten habe ich in 12 cm Stücke zersägt. Alle Schnittreste werden verwendet. Zusätzlich fand ich in meinem Holzvorrat noch flache Holzleisten bzw. Holzspatel. Aus diesen sollen flache Übergänge, also die Eingänge zu den Feldern, werden.
Um das Styropor nun von gerade auf organisch rund zu bringen bediene ich mich einer Technik von Michael (danke!). Hier kommt nun draußen(!) der neue Heißluftfön zum Einsatz und schmilzt das Styropor in eine unregelmäßig organische Form. Zusätzlich wird die Stryroporoberfläche durch das Anschmelzen gehärtet. Den Dreikantschaber habe ich zum Festhalten benutzt, damit der Fön das Styroporpaket nicht umbläst. Bei vorsichtigem Arbeiten ist das jedoch nicht nötig.
…somit ist die Grundarbeit dann erledigt und alles sollte gut durchtrocknen.
Weiter geht es mit der Gestaltung des unteren steinigen Walls. Ich hatte mir mal die Arbeit gemacht mit sämtlichen im Haushalt befindlichen Spielzeugsieben (Küchensiebe für Bastler, die alleine wohnen oder sich das trauen) zwei Eimer Baustellensand in die entsprechenden Körnungen zu trennen. Jetzt kommt die Körnung ca. 1-2 mm zum Einsatz.
Diese Naturfarbe finde ich sehr schön und werde sie nicht bemalen. Außerdem spart das mit dem Verzicht auf Bemalen, Washen, Highlighten drei weitere Arbeitsschritte.
Die Begrünung erfolgt dann mit den Kunststoffflocken und der Heißklebepistole. Hier ist vorsichtiges Arbeiten nötig! Heißkleber hat seinen Namen auch von der Temperatureigenschaft. Ist er zu heiß schmilzt das Styropor noch weiter, die Flocken auch. Zusätzlich müssen die Flocken auch VORSICHTIG! In den Kleber gedrückt werden, damit sie gut halten. Dabei habe ich mir Brandblasen geholt. Ich habe es mit Bastelkleber und Holzleim versucht, bin dann jedoch wieder beim Heißkleber gelandet. Der hält sicher. Also immer wieder die Heißklebepistole etwas abkühlen lassen. Wohl dem, der eine Heißklebepistole mit Temperaturregelung besitzt.
Anschließend werden die fertigen Hecken dann noch versiegelt. Dazu nutze ich Isopropanol oder Spiritus, Tiefengrund, zwei kleine Behälter und zwei Pipetten, eine saugfähige Unterlage und eine Plastikplane.
ACHTUNG das wird jetzt matschig! Bitte deckt euren Arbeitsplatz gut ab, da der Flock mehrmals richtig durchtränkt werden sollte, um gut zu halten.
Die Heckenstücke stelle ich auf Vierkantleisten / Raketenstäbe, damit sie von unten nicht nass werden und sich vollsaugen und dann gegebenenfalls verziehen. Dann werden so 3-5 Geländestücke mit Alkohol beträufelt oder besprüht, um die Oberflächenspannung zu brechen und anschließend sofort mit Tiefengrund getränkt. Dann mindestens einen Tag durchtrocknen lassen. Dieses Fixieren wiederhole ich zweimal.
…und somit sind diese Geländestücke dann spielbereit!
Viel Spaß beim Nachbasteln
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